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Die Straße

Die Straße lag in der Nähe.

Außerdem lag sie im Schatten der Abendsonne.

Nur in welcher Nähe?

In der Nähe der Dunkelheit?

 

Jesel lag auf einer Bank.

Im Schatten.

 

Er lag in der Nähe der Abendsonne.

Im Schatten der Nähe.

 

Aber die Bank lag nicht auf der Straße.

Sie stand.

Sie stand auf der Straße

mitten im Schatten der Abendsonne.

Jesel stand auf.

Jetzt stand auch er auf der Straße.

In der Nähe der Bank.

Eine ganze Weile.

Und noch vor Ende dieser Weile hatte sich

die Abendsonne gesenkt.

Und Jesel vermisste den Schatten mehr als die Abendsonne, mehr als die Bank und auch mehr als die Straße.

Wie sollte er diese auch vermissen? Er stand doch auf ihr, ganz in ihrer Nähe und nicht nur in ihrer,

sondern auch in der der Bank.

Aber er ging weiter.

Auch eine ganze Weile.

Immer weiter.

  Immer weiter weg von der Bank, aus der Nähe heraus.

      Nur die Straße, die blieb bei ihm.

        Ganz in der Nähe.

      Und als so die Abendsonne bereits vergessen war

        und der Schatten ohne diese nicht mehr denkbar,

         da verließ Jesel auch die Straße.

       Er verließ ihr Pflaster und ihre Führung

      und war jetzt ganz allein.

   In keiner Nähe.

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